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Hans Gregor Graf Wilczek, Bundesfeldmeister des Österreichischen Pfadfinderbundes, 1931

aus der Sammlung des Pfadfindermuseums und Instituts für Pfadfindergeschichte

 

Hans Gregor Graf Wilczek

Hans Gregor Graf Wilczek fungierte zur Zeit der Internationalen Konferenz als Bundesfeldmeister des Österreichischen Pfadfinderbundes.

Seine Begrüßungsworte anläßlich der 6. Internationalen Pfadfinderführer-Konferenz sind in der Zeitschrift "Unser Weg" abgedruckt:

Gäste stehen ins Haus! Wo immer man Gäste empfängt, da wird geputzt, gerüstet und geschmückt. Insbesonders wenn es sich darum handelt, die Pfadfinderführer der ganzen Welt mit dem allerverehrten und geliebten Chief an der Spitze in unserem Österreich zu begrüßen. Viele Studienkommissionen haben seit 1918 Österreich besucht, Urteile und Gutachten abgegeben. Unseren Jungen war an nichts so viel gelegen, als an dem Eindruck, den die Pfadfinderführer der ganzen Welt nun von Österreich empfangen werden. Wir sind zu arm und zu klein, um den Rahmen für solche Zwecke würdig und schön genug zu gestalten. Die beiden Bünde in Österreich haben jedenfalls ihr Bestes geleistet.

Wenn auch unsere Mittel gering sind, unsere Taschen leer, so sind unsere Herzen voll und unsere Herzen tragen wir Euch auf unseren Händen entgegen. Am liebsten würden wir, vom Stephansdom angefangen bis zur kleinsten Almhütte, der Ihr auf Euren Wegen begegnen werdet, Flaggenschmuck aufziehen. Nehmt viel guten Willen, aufrichtige Freundschaft und pfadfinderische Brüderlichkeit für jene Fälle, für die wir zu schwach sein sollten. Wenn Ihr aber heimkommt, dann erzählt, dass Ihr in dem kleinen Österreich, das noch immer das Herz eines großen Kulturreiches ist, jene österreichischen Menschen gefunden habt, die - trotz gebundener Hände und Ohnmacht äußeren Umständen gegenüber - mächtig genug sind, um mit ihrer Musik die ganze Welt zu erfüllen, und sie unter den schwierigsten Umständen mit ihrer unbesiegbaren Beherztheit und ihrem Frohsinn zu bezaubern. Ihr wisst ja, dass die Meisterwerke der Musik aus unserem Lande kommen. Und wenn Ihr heimkommt, dann sollt Ihr Euch darüber nicht mehr wundern.

Ein armes, niedergeworfenes Land neu aufbauen, seine Jungen zu stolzen, starken Menschen heranzubilden, ist unser Ziel. Dass wir dies vermögen, dass wir in einer Zeit, wo Österreich so darniederlag, es konnten, das danken wir dem Pfadfindergeist, und das sollen Euch auch die österreichische Landschaft, die österreichischen Kulturwerke und die österreichische Jugend beweisen.

Wir danken Euch für Euer Kommen, wir wünschen Euch glückliche, schöne Tage, die zu einer unvergesslichen Erinnerung in Euren Herzen emporwachsen sollen.