Jamboreevorbereitung

Die Organisation der Jamboreevorbereitung wurde nach unternehmerischen Gesichtspunkten gestaltet.

Für den „operationalen“ Teil, also die Jamboree-Abwicklung, wurde die „Jamboree-Leitung“ unter dem Vorsitz von DCC Ing. Adolf Klarer als Lagerchef geschaffen, die für den gesamten Ablauf des Jamborees verantwortlich war und laufenden Kontakt mit dem Internationalen Büro hielt.

Die Jamboree-Leitung umfasste die Lagerleitung, den Lagerdienst, Nachrichtendienst, Technischen Dienst, Transportdienst, Verpflegsdienst und Verwaltungsdienst.

Die Kontrollfunktionen nahm der „Jamboree-Rat“ unter Leitung des Präsidenten der PÖ, Georg Reininghaus, wahr, der aus 24 Präsidiumsmitgliedern der 9 Bundesländer und des Bundeskorps sowie Col. J. S. Wilson - als Direktor des IB - bestand. Aufgaben des Jamboree-Rates waren die Bewilligung des Budgets, dessen laufende Kontrolle sowie Zwischen- und Endbilanz, weiters die Wahl der Mitglieder der Jamboree-Leitung und die Überwachung des Arbeitsfortschrittes.

Ursprünglich plante man max. 10.000 Jamboreeteilnehmer, wovon aus Österreich 50% aller registrierten Pfadfinder (1950 = 4.735) teilnehmen sollten. Als Ausbildungs-Mindestniveau für österreichische Teilnehmer wurde die 2. Klasse-Erprobung vorgegeben. Auf Wunsch des Internationalen Komitees erhöhte man schließlich die Gesamt-Teilnehmerzahl auf 15.000 Personen.

Die PÖ-Bubenzeitschrift „Lagerfeuer“ startete 1950 ein Preisausschreiben bei dem als Preise Freiplätze und Zuschüsse zum Lagerbeitrag winkten.

Um weitgehend alle Pfadfinder der PÖ am Jamboree teilhaben zu lassen, war für das Jahr 1951 für alle Gruppen der PÖ - außer der Jamboreeteilnahme - ein Lagerverbot erlassen worden.

Über die Pfingstfeiertage 1950 versammelte die Jamboree-Leitung alle Verantwortlichen für das Jamboree zu einem „Seminar“ in Bad Ischl. Bei der Besichtigung des zukünftigen Jamboreegeländes wurden Planaufnahmen gemacht und die Organisation des Gesamtlagers und der Unterlager besprochen.

Mit der allgemeinen Ausgestaltung des Jamboreegeländes war DFM Prof. A. Richter betraut. Die Entwürfe umfassten einen 16 m hohen Aussichtsturm (auch als Wachturm der Feuerwehr gedacht), eine Tribüne für 200 Gäste, einen Altar, Lagertore, Wegweiser und die Gestaltung des Marktplatzes.

Der Grundgedanke war, in Harmonie mit dem Gelände heimatlich- alpenländisch zu bauen, von schindelgedeckten Marktbuden bis zum bäuerlich einfachem Lagertor.

Die Planung und Statik der diversen Bauten erfolgte vom IV. Jahrgang der Abteilung Hochbau der Bundesgewerbeschule Salzburg. Die Leiter, Architekt Dr. A. Frisch und Dr. Ing. Müller, bauten diese Aufgaben als Projekte in den Lehrplan der Klasse ein. Die Umsetzung dieser Entwürfe erfolgte durch eine Baufirma und Arbeitsgruppen des Technischen Dienstes.

Entwurf für den Lagerturm

Entwurf Lagerturm

Entwurf für ein Lagertor

Entwurf für ein Lagertor

Entwurf für ein weiteres Lagertor

Entwurf für ein weiteres Lagertor

Bis zum Frühjahr 1951 waren bereits viele Vorbereitungsarbeiten am Jamboreegelände getätigt: eine neue Straße und eine Wasserversorgungsanlage waren errichtet, die Lagerplätze eingeteilt, Großlagerbauten konstruiert, Pressenachrichten laufend versandt, der Verpflegsplan erstellt, u.v.a.

Da in Österreich noch einige Lebensmittel, wie z.B. Zucker und Fett, mit Lebensmittelkarten rationiert waren, wurden die Jamboreeteilnehmer davon befreit und der Jamboree-Leitung Lebensmittel-Großbezugsscheine zur Verfügung gestellt.

Am 17. und 18. März 1951 fand in Linz (OÖ) eine Aussprache der Unterlager-Leitungen über Aufgaben und Arbeitsweise dieser Dienste statt.

400 der 907 im Jahr 1950 registrierten Rover aus ganz Österreich hatten sich zum Ordnungsdienst gemeldet und wurden in speziellen Kursen für diese Anforderungen ausgebildet.

Als Erinnerungs-Gastgeschenk für jede ausländische Patrulle war ein Album mit österreichischen Briefmarken vorgesehen. Die Pfadfinder der PÖ sammelten dafür 196.800 Stück Marken.

 

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